Eine Stimme aus der Wildnis: Die berühmte Geschichte vom „Elfenbein-Trail“
Als Safari Guide, Entdecker und Historiker war es einer meiner Höhepunkte, in einer spektakulär abgelegenen Gegend des Kruger Nationalparks zu arbeiten und zu leben.
Eingebettet zwischen dem berühmten Limpopo-Fluss und dem Levuvhu River, mit den Grenzen zu Simbabwe im Norden und Mosambik im Osten, liegt die Region, die als „Pafuri-Dreieck“ oder Makuleke bekannt ist.
Es ist ein Land mit wunderschönen Fieberbaumwäldern, Überschwemmungs-gebieten, Feuchtgebieten, dichten Flussläufen, abgelegenen Quellen und tiefen Schluchten.
Aufgrund ihrer abgelegenen Lage am Schnittpunkt dreier Länder hat die Region eine reiche, farbenfrohe und oft unheimliche Geschichte hinter sich. Für mich als kleine Jungen wurde sie durch ein wunderbares Buch von TV Bulpin mit dem Titel „The Ivory Trail“ („Der Elfenbein-Pfad“), das in den 1920er Jahren in Makuleke spielt, zum Leben erweckt.
Die Geschichte handelt hauptsächlich vom legendären Elefantenjäger und Wilderer Cecil Barnard und seinen wilden Abenteuern bei der Elefantenjagd und dem illegalen Elfenbeinschmuggel.

Der Traum von Makuleke
Damals war diese Region ein gesetzloses Land, abgelegen und weit entfernt von jeglichen Verwaltungszentren. Die riesigen Waldgebiete von Mosambik (damals Portugiesisch-Ostafrika) und Simbabwe (Südrhodesien) boten Jägern, Reisenden, Entdeckern und Vagabunden aller Art Zuflucht.
In vielerlei Hinsicht war es ein bisschen wie im Wilden Westen. Ich lag oft wach und träumte von dem Tag, an dem ich einen Fuß dorthin setzen und die Orte besuchen könnte, über die Bulpin in seinem Buch so bezaubernd schreibt.
Der Schurke Barnard inspirierte mich irgendwie, natürlich nicht zum Wildern von Elefanten, sondern zum Aufbruch und zur Suche jenseits der Grenze, ungeachtet der Gefahren, die dabei drohten. Um wild und frei zu leben. Ich war wie hypnotisiert!
In dem leider begrenzten Raum, den diese Kolumne bietet, werde ich mein Bestes tun, um die Geschichte des Elfenbein-Trails zu erzählen und zu zeigen, wie es in Makuleke vor einem Jahrhundert aussah.
Makuleke in den 1920er Jahren
Da das größere Gebiet des Kruger Nationalparks 1926 proklamiert wurde, wurde die Enklave Makuleke auf der anderen Seite des Luvuvhu-Flusses nie effektiv verwaltet und blieb bis 1969, als sie in die Zuständigkeit des Nationalparks fiel, eine Art Niemandsland für den Naturschutz.
Dies und die Nähe zu den durchlässigen Grenzen der Nachbarländer machten die Region zu einem idealen Ort für illegale Jäger und Wilderer, die dort dem Gesetz entgehen konnten.
Cecil Barnard und der Elfenbein-handel
Hier kommt Cecil Barnard ins Spiel, ein harter und furchteinflößender Südafrikaner, der sich diese schwierige Region für seine Aktivitäten ausgesucht hat. Wie TV Bulpin in dem Buch erwähnt, entging Barnard den südafrikanischen, rhodesischen oder portugiesischen Behörden, indem er von Land zu Land reiste!

Das Gebiet in der Nähe seines Lagers am Zusammenfluss von Limpopo und Luvuvhu ist heute liebevoll als Crook's Corner bekannt.
Elfenbein war damals ein wertvolles Gut und ein florierender Markt, und Barnard tat sein Bestes, es zu beschaffen. Seine Fuß- und Wagenwege werden noch heute genutzt, und die Orte, an denen er lagerte, Flüsse überquerte und sich in den Dörfern der Umgebung aufhielt, können heute besucht werden.
Vom Jäger zum Naturschützer
So verwerflich es auch scheint, die Natur der Zeit macht es vielleicht ein wenig verständlicher...vor allem, wenn Barnard in späteren Jahren tatsächlich Lobbyarbeit bei den verschiedenen Regierungen leistete, um die größere Region zum Naturschutzgebiet zu erklären.

Nachdem er also jahrelang die natürliche Pracht von Makuleke erkundet hatte, „hängte er sein Gewehr an den Nagel“, wie es so viele Elefantenjäger tun. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch die afrikanische Folklore, denn ich habe von unzähligen Elefantenjägern gehört, die zu Naturschützern wurden, aber nicht von einem einzigen Naturschützer, der zum Elefantenjäger wurde.
Zu diesem Zeitpunkt war er in den Shangaan-Gemeinschaften bereits gut bekannt und hatte sich seinen legendären Spitznamen „Bvekenya“ verdient, der sich auf seine unverwechselbare Art zu gehen bezog.
Der Name „Bvekenya“ ist auch heute noch, fast ein Jahrhundert später, in aller Munde. Es ist ein Hinweis auf seinen Ruf und die Beziehungen, die er zu den örtlichen Gemeinschaften knüpfte.
Harte Pionierzeit
An seiner Seite ließ sich eine kleine, zähe Gruppe von Abenteurern in Makuleke nieder, darunter William Pye, der Handelsläden und Transportrouten aufbaute. Andere versuchten, das Land zu bewirtschaften, und einige schürften nach Mineralien.
Sicher ist, dass diese Pioniertage wahnsinnig gefährlich waren, nicht gerade ein Picknick mit brütender Sommerhitze, Ruhr und anderen körperlichen Herausforderungen. Viele erlagen wilden Tieren, Malaria, Grippe, zu viel Whiskey oder einer Kombination aus all dem.
Da ich selbst in Makuleke gelebt habe, wenn auch unter komfortableren modernen Umständen (und natürlich ohne Whiskey!), kann ich mich für die Zähigkeit dieser Männer und die schwierigen Bedingungen, unter denen sie lebten, verbürgen. Barnard jedoch war unverwüstlich und zog sich nach seiner Pensionierung als Elefantenjäger auf die Farm seiner Familie in der Nordwestprovinz zurück, wo er 1962 starb.

Makuleke – Südafrika von seiner besten Seite
Makuleke ist ein fantastisches Safariziel mit großen Herden von Büffeln, Elefanten, Giraffen und Antilopen. Und mit erstaunlichen Safari Camps. Die Vogelwelt ist phänomenal und die Landschaft sensationell. Es ist zwar nur ein Bruchteil der Fläche des Kruger Nationalparks, aber es enthält über 90% der Artenvielfalt des gesamten Parks.
Es ist das wilde Südafrika von seiner besten Seite, kombiniert mit einer guten Dosis faszinierender Geschichte, historischer Stätten und Folklore. Hier auf Safari zu gehen ist ein phänomenales Erlebnis, die erstaunliche Vielfalt zu erkunden und auf den Spuren von Barnard, Pye und ihren Kollegen zu wandeln.
Let's safari!
Alan McSmith
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