Namibia - Essenz eines Landes

Aufgrund des potenziellen Reichtums an Bodenschätzen annektierte das deutsche Kolonialamt 1884 das Gebiet, das als Deutsch-Südwestafrika bekannt werden sollte. Das Vorkommen von alluvialen Diamanten in den südlichen Ausläufern der Namib-Wüste und der Reichtum an anderen Halbedelsteinen in den Kiesebenen der ältesten Wüste der Welt war zu viel, um zu widerstehen.

Deutschland verwaltete die Kolonie 30 Jahre lang bis zum Ersten Weltkrieg. Danach wurde das Gebiet von Südafrika als erweiterte Provinz bis zur Unabhängigkeit im Jahr 1990 und der Gründung der Republik Namibia verwaltet.

Die deutsche Architektur und Geschichte ist ein bleibendes Vermächtnis dieses bemerkenswerten Landes, auch wenn Landschaft, Klima und Kultur wohl kaum gegensätzlicher sein könnten.

Schönes Swakopmund

Das kleine Küstenstädtchen Swakopmund ist ein klassisches Beispiel dafür. Wunderschöne Gebäude mit typischer Kolonialarchitektur verleihen der Wüstenstadt Farbe und Nostalgie, und in den örtlichen Museen finden sich Relikte aus einer vergangenen Zeit, darunter deutsche Zeitungen, Artefakte, Möbel und andere klassische Utensilien.

Was den Rest des Landes angeht, so ist Namibia wild, abgelegen und dünn besiedelt. Mit anderen Worten: ein idealer Ort für Abenteurer!

Skeleton Coast National Park und noch weiter

Eine Reise entlang der Küste nach Norden führt an Swakopmund vorbei in den Skeleton Coast Nationalpark, und abenteuerlustige Reisende können bis zur Mündung des Cunene-Flusses an der Grenze zu Angola weiterfahren. Hier ist es wilder als wild! Abgelegene Täler, kleine Flüsse und an die Wüste angepasste Löwen vermengen sich zu einem Fest für die Sinne.

Die Wunder der Namib-Wüste

Das faszinierende Phänomen der Namib-Wüste dominiert die Landschaft. Die Namib besteht aus einer Reihe von trockenen Ebenen, Bergen, felsigen Pässen und Dünen und lässt sich als 200 Kilometer breites Band beschreiben, das parallel zur Küste verläuft. Der Namib-Naukluft-Nationalpark, südlich von Swakopmund gelegen, ist ein solches Namib-Wunderland. Mit seinen 300 Meter hohen roten Sanddünen (den höchsten der Welt) und den versteinerten Bäumen von Sossusvlei, die schon seit über 500 Jahren stehen, wartet hier ein absolut fesselnder Ort.

Das legendäre Volk der Himba

Außer dem legendären Himba-Stamm, einem der isoliertesten indigenen Völker der Welt, gibt es hier kaum Menschen. Es ist unglaublich, wie diese stolzen und widerstandsfähigen Menschen in der Wüste überleben und uralte Bräuche und bemerkenswerte Traditionen aufrechterhalten.

Ein Besuch in einem authentischen Himba-Dorf wird auf wundersame Weise inspirieren, Bescheidenheit lehren und Lust bereiten, mehr über dieses scheinbar vergessene Stück Natur zu erfahren, in das die zivilisierte Welt glücklicherweise noch nicht vorgedrungen ist – ein Zustand, der hoffentlich anhalten wird.

Zwar mögen Botswana, Simbabwe, Sambia oder Südafrika in Sachen Großwild etwas weiter vorne liegen, doch nichtsdestotrotz sind viele Menschen von Namibia tief fasziniert. Vielleicht ist es die Ursprünglichkeit, die uns anzieht.

"Und wie ist Namibia so?"

...ist eine oft gestellte Frage. Es ist fast unmöglich, diese in Kürze zu beantworten, da die Erfahrungen, Eindrücke und damit verbundenen Emotionen so endlos scheinen wie die Wüste selbst!

Eines ist jedoch sicher: Die scheinbar leblose Wüste in einer der trockensten Regionen der Erde, ist eines der belebendsten und interessantesten Ziele abenteuerlustige Reisende.