Wildes Europa: Ökotourismus in Portugal
Europas wilder, wilder Westen: Der Ökotourismus in Portugal schlägt schnell Wurzeln und verspricht, das Land in nicht allzu ferner Zukunft zu einem der beliebtesten Reiseziele für Naturreisen in Europa zu machen.
Die wilde europäische Perle am Rande des Atlantiks
Portugal, die große alte Dame des Meeres. Ein Land, das durch die bemerkenswerten Beiträge mutiger Abenteurer, Entdecker und Seefahrer geprägt wurde, ist offiziell das älteste anerkannte Land in Europa. Seine Grenzen wurden 1139 n. Chr. festgelegt und Lissabon, die Hauptstadt, soll vier Jahrhunderte älter sein als die ewige Stadt Rom. Es ist ein Land von enormer natürlicher Schönheit, mit von Klippen gesäumten Stränden, wundersamen Feuchtgebieten und herrlich dramatischen Flusstälern.
Mit seinem größeren Cousin, Spanien, im Osten und Norden und dem kühlen, klaren Atlantik, der im Westen und Süden an seine Küsten drängt, ist Portugal zweifellos eines der außergewöhnlichsten Ökotourismusziele Europas. Mit seinem vom Atlantik beeinflussten Mittelmeerklima sowie seinem gebirgigen Hinterland ist es eines der sonnigsten und schönsten Reiseziele.
Die Lage des Landes Portugal
Das rechteckige Land an der südwestlichen Ecke der Iberischen Halbinsel hat eine Fläche von etwas mehr als 92.000 km2. Die nördliche Hälfte ist zerklüftet und gebirgig, mit tiefen Flusstälern. Die Gebirgszüge Gerês und Peneda dominieren den nördlichsten Teil. Das hoch aufragende Granitmassiv Serra da Estrela, auch als "Sternenberg" bekannt, liegt direkt unterhalb des Côa-Tals. Hier befindet sich auch der Torre, der höchste Punkt des Festlandes, mit 1 993 m. In Zentralportugal geht das gebirgige Landesinnere in eine atemberaubende Küstenlinie über, die als "Silberküste" bezeichnet wird. Sie besteht aus wildem, zerklüftetem Terrain und spektakulären Landschaften. Der Alentejo ist vor allem ländlich geprägt, mit einer Bandbreite an Landschaften, die von sanften Hügeln über landwirtschaftliche Felder bis hin zu reizvollen Wäldern reicht. Ganz am Ende Portugals liegt die Region Algarve. Sie ist wegen ihres warmen Klimas und der perfekten Strände ein bekanntes, geschätztes Urlaubsziel. Charakteristisch für die Region sind die sanften Ebenen und die Kalksteinhöhlen.
Die drei wichtigsten Flüsse, die das Land durchströmen, sind der Douro im Norden, der längste Fluss Portugals, der Tejo, der nach Westen in Richtung Lissabon fließt, und der Guadiana im Süden, der den Alqueva-See speist. Zwei weitere bemerkenswerte Flüsse sind der archäologisch bedeutsame Côa-Fluss im nördlichen Zentralportugal und der Sado-Fluss im Süden, der durch das üppige Sado-Becken fließt. Das Land hat auch eine der längsten Küsten Europas, die sich über 940 Kilometer erstreckt. Die beiden bekanntesten Inselregionen Portugals befinden sich im Westen des Landes im tiefblauen Atlantik. Beide, Madeira und die Azoren, sind vulkanische Inselgruppen.
Eine ökologische Perspektive auf Portugal
Im Großen und Ganzen gibt es in Portugal zwei Biome: gemäßigte Laub- und Mischwälder sowie mediterrane Macchia. Bei näherer Betrachtung ist die Komplexität natürlich noch viel größer. Die Berge und Flussschluchten im Norden bilden verschiedene Lebensräume, von Eichenwäldern und Kastanienhainen bis hin zu Torfmooren. Das Große Côa-Tal liegt unmittelbar südlich des Flusses Doura und ist ein besonderer Hotspot der biologischen Vielfalt mit einem enormen Potenzial für den Ökotourismus in Portugal. Das savannenartige Erscheinungsbild mit offenen, baumbestandenen Flächen verbirgt Kleinode wie die Eichelhaine, aber auch die offensichtlichen Wunder der imposanten Felswände. Die Region Serra Da Estrela verfügt über einzigartige Gletschertäler, Höhlen und von Birken gesäumte Flussufer. Portugals Küstendünensysteme, wie die der östlichen Algarve, gehören zu den wenigen natürlichen Dünensystemen, die es in Europa noch gibt. Zwei bedeutende Flussmündungen, der Tejo und die Ria Formosa, bieten Tausenden von Zugvögeln einen sicheren Zufluchtsort, wobei letztere in ihrem Brackwasser auch das faszinierende Langschnauzen-Seepferdchen beherbergt. Das bei weitem bekannteste Biotop in Portugal sind die Korkeichenwälder. Hauptsächlich im Süden gelegen, hat Portugal den größten Anteil an Korkeichenlebensräumen der Welt.
Portugal besteht aus rund 1,7 Millionen Kilometern an Meeresgebieten mit Tiefseelebensräumen, natürlichen Küstenriffen und Wanderwegen für Meerestiere, die eine Vielzahl von Ökosystemen beherbergen. Die beiden üppig grünen vulkanischen Inselgruppen Madeira und Azoren liegen beide weit westlich des portugiesischen Festlands. Die Azoren sind die ökologisch weniger vielfältige Inselgruppe, haben aber sowohl schwarze Sand- als auch Felsstrände. Im Landesinneren, das steil aus dem Meer aufsteigt, wachsen gemäßigte Laubmischwälder. Der Berg Pico ist mit 2.351 m der höchste Punkt des portugiesischen Territoriums. Die Azoren sind der einzige Ort in Europa, an dem Tee in seiner natürlichen Umgebung angebaut werden kann. Die Küste Madeiras ist geprägt von hohen Klippen und Höhlen; das Landesinnere von tiefen Tälern und Schluchten. Laurissilva ist der Name für die geschützten immergrünen Wälder, die sechzehn der Inseln Madeiras bedecken.
Portugals Vegetation
Die beiden Hauptdarsteller sind zweifelsohne die feuerfeste Korkeiche "Montado" und die Lorbeerwälder Madeiras. Die Weinberge des Douro-Tals, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, sind eines der ältesten Weinanbaugebiete der Welt. Sie sind ein wunderschönes, aber fein ausbalanciertes Ökosystem. Im Süden des Landes findet man kleine Wälder, die von Olivenbäumen und Eukalyptusarten dominiert werden. Das Veilchenblau der Gerês-Lilie, die roten Beeren der Stechpalme und das prächtige Violett der Schwertlilie Serra do Gerês sind im Norden verstreut.
Viele endemische und seltene Orchideenarten sind vor allem in der Algarve-Region zu finden. Das Männliche Knabenkraut ist die häufigste Art, während das Zweiblättrige Knabenkraut (Gennaria) viel schwieriger zu finden ist. Verschiedene Arten von Wildblumen und Kräutern sind reichlich vorhanden und bringen Farbe in die ohnehin schon lebendige Landschaft.
Ökotouristische Ziele in Portugal und Naturschutz
Nach Angaben des Informationssystems für die biologische Vielfalt in Europa sind 22,28 % der Landfläche und 2,46 % der Meeresfläche von schützenswerten Gebieten bedeckt. 439 Arten und 102 Lebensräume sind durch EU-Recht geschützt. Es kann und wird derzeit mehr getan, um die Tierwelt und die Wildnis der portugiesischen Landschaft zu schützen, zu erhalten und zu verbessern. In Portugal gibt es einen deutlichen Impuls zur Förderung des Ökotourismus, der zweifelsohne durch ein neues, wachsendes Umweltbewusstsein genährt wird. Neben dem einen Nationalpark bieten 24 weitere Naturparks, Wildtierreservate und geschützte Landschaften ein breites Spektrum an hochwertigen, sinnvollen Naturerlebnissen und Ausflügen.
Favorit der Wanderer
Seit Tausenden von Jahren erforschen und bewohnen die Menschen das Greater Côa Valley. Es übt zweifellos eine tiefe, angeborene Anziehungskraft auf sie aus. Fantastische Wanderwege, Naturerlebnisse im Safari-Stil, Gelegenheiten zum Fotografieren von Wildtieren und Wanderungen mit mehreren Übernachtungen - alles ist möglich. Die Côa Valley Grand Route ist ein linearer Wanderweg mit elf Etappen und einer Länge von knapp 200 km. Im oberen Tal sind antike Felszeichnungen zu sehen, und die Douro-Weinregion bietet spektakuläre Landschaften und Möglichkeiten zur Flüssigkeitszufuhr. Eine Wanderung im Peneda-Gerês-Nationalpark im hohen Norden, dem einzigen Nationalpark Portugals, ist ebenfalls ein absolutes Muss auf der Bucket List. Ein 700 km2 großes Stück Wildnis lädt zum Erkunden ein.
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