Daintree Regenwald Brücke

Natur-Relikte: Australiens Daintree-Regenwald

Daintree Regenwald - Australiens Naturwunder

Sir David Attenborough hat den australischen Daintree-Regenwald als "den außergewöhnlichsten Ort der Welt" bezeichnet - und wir stimmen ihm zu. Dieser uralte Dschungel hat über 130 Millionen Jahre überlebt und ist damit der älteste Regenwald der Erde. Außerdem beherbergt er eine reiche Fauna und Flora, von jahrhundertealten Bäumen bis hin zu seltenen und gefährdeten Tieren.

Eines der ältesten und außergewöhnlichsten Ökosysteme der Welt befindet sich an einem Küstenstreifen, der als "feuchte Tropen" bezeichnet wird. Eingebettet zwischen dem Pazifischen Ozean und Australiens Great Dividing Range ist der Daintree-Regenwald ein ökologisches Wunder: Er hat rund 130 Millionen Jahre überlebt und dabei katastrophale Umweltveränderungen und Naturkatastrophen überstanden.

Außerdem befindet sich dieser uralte Dschungel an einem optimalen Ort auf dem Planeten. Das vom Ozean heranwehende Kondenswasser wird an diesem gewaltigen Massiv aufgefangen und versorgt den Regenwald mit lebenswichtiger Feuchtigkeit. Daher bietet dieser uralte Lebensraum einen Zufluchtsort für unzählige Pflanzen und Tiere, darunter viele vom Aussterben bedrohte Arten.

1. Flora und Fauna des Daintree-Regenwaldes

Die australische Regierung hat die ökologische Bedeutung des Daintree Rainforest schon lange erkannt. Sie erklärte ihn 1988 zum Nationalpark, um den Erhalt dieser wertvollen Umwelt langfristig zu sichern. Daher ist Daintree nach wie vor ein Zufluchtsort für einige der am stärksten bedrohten Tier- und Pflanzenarten des Landes. Tatsächlich gibt es hier mehr seltene und gefährdete Tierarten als irgendwo sonst auf der Erde.

Die üppige Pflanzenvielfalt von Daintree

Daintree Regenwald

Der Daintree Rainforest ist der Traum eines jeden Botanikers, denn hier gibt es über 3.000 Pflanzenarten. Uralte Bäume bilden ein ordentliches Blätterdach hoch über dem Dschungelboden. Trotz ihrer Vielfalt werden die botanischen Giganten des Dschungels von einer gemeinsamen Motivation angetrieben - dem Bedürfnis nach Sonnenlicht. Daher haben sie bemerkenswerte Anpassungen entwickelt, um dieses Ziel zu erreichen. Im ständigen Wettstreit um die Sonnenstrahlen erreichen einige der Daintree-Bäume eine Höhe von über 40 Metern.

Andere Pflanzen hängen sich an diese Baumriesen, um zu überleben. Dschungelreben schlängeln sich an ihren hohen Stämmen dem Licht entgegen, während Epiphyten aus ihren Stämmen und Ästen sprießen. Epiphyten sind Pflanzen, die sich an andere Pflanzenarten anheften und sie als Sonnenlicht- und Nahrungsquelle nutzen. Außerdem zapfen diese hervorragend angepassten Arten ihre Wirte an, um die Nährstoffe aufzunehmen, die sie durch Photosynthese produzieren. Die Beziehung ist jedoch keine Einbahnstraße, sondern beruht auf Gegenseitigkeit. Epiphyten fangen die abgefallenen Blätter des Wirtsbaums auf und verwandeln sie in Kompost. Der nährstoffreiche Mulch nährt beide Arten - ein perfektes Beispiel für eine Symbiose.

Unter dem dichten, stufenförmigen Blätterdach des Dschungels existiert ein anderes, ebenso komplexes botanisches System. Farne, Moose, Zykaden und andere schattenliebende Pflanzen gedeihen in dem gefilterten Licht des Waldbodens. Auch eine Vielzahl von Pilzen sprießt aus verrottenden Ästen und dem reichhaltigen Kompost der gefallenen Blätter.

Hast Du schon einmal von Gondwanaland gehört?

An der nordöstlichen Küste Australiens liegt ein außergewöhnliches Ökosystem - der älteste Regenwald der Welt. Er ist das letzte Überbleibsel eines uralten Dschungels, der sich einst über einen Superkontinent - Gondwanaland - erstreckte. Diese riesige Landmasse umfasste alle südlichen Kontinente, die wir heute kennen. Doch vor etwa 150 Millionen Jahren zersplitterte sie durch elementare Kräfte in Stücke. Wie andere Kontinente, die abdrifteten, wirkte Australien wie eine riesige Arche Noah. Es schwamm mit unzähligen Arten davon, von denen viele heute nirgendwo mehr auf der Erde zu finden sind. Im Laufe der Jahre überlebten einige, andere starben aus. Das Land ist immer noch reichlich mit Gebieten von unglaublicher Artenvielfalt übersät.

Fauna des Daintree-Regenwaldes

Daintree-teich

Die Fauna des Daintree-Regenwaldes ist ebenso außergewöhnlich wie seine Flora. Er beherbergt etwa ein Drittel der australischen Beuteltier-, Reptilien- und Froscharten, über 430 Vogelarten und 12.000 Insekten. Viele der im Daintree lebenden Arten haben raffinierte Tarnstrategien entwickelt, die es ihnen ermöglichen, sich nahtlos in die Umgebung einzufügen. Daher entziehen sich viele Aktivitäten dem menschlichen Auge auf den ersten Blick. Doch die Wanderwege des Regenwaldes belohnen Besucher, die sie langsam und geduldig erkunden, mit hervorragenden Tierbeobachtungen.

Reptilien und Amphibien

Daintree-wasserfall

Unzählige Reptilien- und Amphibienarten leben im Daintree Regenwald. Zu den interessantesten Reptilienbewohnern gehört der Boyd's Tree Dragon. Dieses prähistorisch anmutende Tier kommt nur in den feuchten Tropen vor und ähnelt einem Miniatur-Dinosaurier. Der Baumdrache hat eine clevere Taktik entwickelt, um einem seiner Hauptfeinde - dem Python - auszuweichen. Pythons können Infrarotlicht wahrnehmen, das ihre kaltblütigen Artgenossen absorbieren, während sie sich in der Sonne sonnen.

Die meisten Reptilien sind zur Regulierung ihrer Körpertemperatur und damit für ihr Überleben auf das Sonnenlicht angewiesen. Boyds Baumdrachen lassen ihre Körpertemperatur mit der Temperatur um sie herum schwanken. Daher können sie die meiste Zeit des Tages regungslos auf schattigen Baumstämmen oder Ästen verharren. Dies verhindert, dass sie Licht absorbieren und nach Einbruch der Dunkelheit zur Zielscheibe für Pythons werden. Die gerissene Evolutionstaktik des Baumdrachen kann manchmal seinen furchtbarsten Feind überlisten. Pythons haben jedoch andere biologische Mechanismen entwickelt, um ihr Überleben zu sichern. Ihre Kiefer enthalten einen Sinnesorganismus, der es ihnen ermöglicht, warmblütige Beutetiere durch Wärme zu erkennen.

Außerdem beherbergt der Daintree Rainforest einige der seltensten und beeindruckendsten Amphibienarten der Welt. Die wohl bekannteste unter ihnen ist der Weißlippen-Laubfrosch - der größte Laubfrosch der Welt. Der nur in Australien vorkommende Weißlippenlaubfrosch kann bis zu 14 Zentimeter lang werden. Obwohl ihre Farbe von leuchtend grün bis blassbraun reicht, haben Weißlippenfrösche ein gemeinsames Erkennungsmerkmal. Wie ihr Name schon andeutet, haben diese Amphibien einen leuchtend weißen Streifen entlang ihres Unterkiefers.

Säugetiere, Vögel und Insekten

Daintree landschaft

Im Daintree Regenwald leben über 100 Säugetierarten, darunter viele seltene und gefährdete Tiere wie das Bennett-Baumkänguru. Dieses einzigartige Beuteltier kommt nur in den feuchten Tropen vor und steht auf der Roten Liste der IUCN für nahezu bedrohte Arten. Außerdem ist die Region die Heimat des kleinsten Kängurus Australiens - des Moschusrattenkängurus, das ausschließlich im Nordosten Australiens vorkommt.

Ein weiteres faszinierendes Säugetier ist der Fleckenschwanzkoller. Diese katzengroßen Beuteltiere gehören zu den wenigen fleischfressenden Wildtierarten Australiens. Wenn sie sich bedroht fühlen, stoßen sie einen eindringlichen, hohen Schrei aus, um Raubtiere abzuschrecken und andere Quolls vor der Gefahr zu warnen. Flughunde, Schnabeligel und Schnabeltiere gehören ebenfalls zu der vielfältigen Säugetierwelt des Waldes.

Die Vogelwelt des Daintree Regenwaldes ist ebenso faszinierend; zu den zahlreichen Vogelarten gehören Rußkauz, Mönchsgrasmücke, Azureisvogel, Australischer Pelikan und Victorias Gewehrvogel. Daintree ist auch einer der wenigen Orte, an denen man den vom Aussterben bedrohten Südlichen Kasuar in freier Wildbahn beobachten kann. Diese großen, flugunfähigen Vögel ernähren sich bevorzugt von Früchten und sind wichtige Samenverbreiter. Sie fressen aber auch Pilze, Aas, kleine Wirbeltiere und Insekten. Eine Untersuchung aus dem Jahr 1993 ergab, dass es im Daintree Rainforest nur noch weniger als 60 Südliche Kasuare gibt. Die Population hat sich jedoch dank der Schutzbemühungen erholt. Wissenschaftler schätzen, dass es jetzt noch etwa 500 Kasuare im Regenwald gibt.

2. Was man im Daintree Rainforest unternehmen kann

Die unberührten Wälder des Daintree Rainforest, die glitzernde Küste und die reiche Tierwelt bieten unzählige Möglichkeiten für Aktivitäten. Besucher können die Wanderwege der Region erkunden, in die erfrischenden Felspools eintauchen und unter dem Sternenhimmel zelten. Alternativ dazu gibt es im Regenwald mehrere Öko-Lodges mit heißem Wasser und anderen Annehmlichkeiten. Außerdem gibt es in Daintree ausgezeichnete Feinkostläden und Restaurants, die ihre Produkte von regionalen Farmen, Obstgärten, Fischereien und Züchtern beziehen.

Wenn Du mehr über die Geschichte und Ökologie der Region erfahren möchtest, besuche das Daintree Discovery Centre. Auf den Aussichtsplattformen und den überdachten Wanderwegen des Zentrums können Besucher den Wald und seine Tierwelt aus einer anderen Perspektive erleben. Darüber hinaus kannst Du fünf weitere Wanderwege mit Audioführern in mehreren Sprachen erkunden.

3. Anreise zum Daintree Rainforest

Der Daintree Rainforest liegt etwa 50 Kilometer nördlich von Port Douglas und 100 Kilometer nördlich von Cairns. Die einfachste Art, den Regenwald zu erreichen, ist ein Flug zum internationalen Flughafen von Cairns. Von dort aus kannst Du ein Auto mieten und auf eigene Faust nach Daintree fahren oder einen Privat- oder Gruppenreisebus buchen.

Daintree üppig grüne straße

4. Ein ökologisches Vermächtnis

Nur wenige Orte auf der Erde haben so heftigen Naturgewalten und planetarischen Umwälzungen widerstanden wie der Daintree Rainforest. Während Fächerpalmen heute nur noch in den feuchten Tropen vorkommen, haben Wissenschaftler Fossilien von Fächerpalmen in der Antarktis entdeckt. Ihr Vorkommen auf diesem eisigen Kontinent zeigt, wie sehr sich die Welt im Laufe des Jahrtausends verändert hat. Außerdem ist es ein Beweis für die unglaubliche Widerstandsfähigkeit dieses uralten Ökosystems, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

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