Krüger-Nationalpark, Südafrika
Es gibt nicht viele Orte, an denen du die Chance hast, die berühmten afrikanischen Big 5 an einem Tag zu sehen. Diese Tiere - Leoparden, Büffel, Elefanten, Löwen und Nashörner - gehören zu den beeindruckendsten und faszinierendsten Tierarten des Planeten. Abgesehen von den afrikanischen Büffeln sind sie alle vom Aussterben bedroht und kommen nur an wenigen Orten auf dem Kontinent zusammen vor. Einer davon ist der Krüger-Nationalpark - Südafrikas größter und bekanntester Nationalpark.
In diesem wilden Fleckchen Erde ist es möglich, riesige Büffelherden im Licht des Sonnenaufgangs grasen zu sehen, morgens ein verstecktes Nashorn im Busch zu erspähen und noch vor Mittag einen Elefanten an deinem Auto vorbeischlendern zu sehen. Die Katzen des Parks, vor allem Leoparden, sind schwer zu fassen. Du wirst sie am ehesten in der Dämmerung oder nach Einbruch der Dunkelheit sehen, wenn ihre leuchtenden Augen sie verraten. Löwen sind jedoch opportunistische Fresser und lieben es, in der Sonne zu dösen, so dass es keine Seltenheit ist, sie bei Tageslicht zu sehen. Eine Reise nach Südafrika ist nicht vollständig ohne einen Besuch in diesem ungezähmten Zentrum der Artenvielfalt.

Der Krügerpark bietet Besuchern unbegrenzte Möglichkeiten, die Tier- und Pflanzenwelt des nördlichen Südafrikas zu sehen und zu erleben. Das Reservat wurde 1898 vom Präsidenten von Transvaal, Paul Kruger, gegründet. Sein Ziel war es, die Tierwelt in der Region zwischen den Flüssen Sabie und Crocodile zu schützen. Ursprünglich hieß der Park Sabie Park und erlaubte eine eingeschränkte Wildjagd. Nach der Verabschiedung des Nationalparkgesetzes im Jahr 1927 wurden die Wildreservate Sabie und Shinwezi zum Krügerpark zusammengelegt.
Der Park erstreckt sich über mehr als 19.000 Quadratkilometer vom Nordosten Südafrikas bis zur Grenze zu Mosambik und beherbergt mehr als 750 Wildtierarten und fast 2.000 Pflanzenarten. Der Krüger ist weltweit für seine Schönheit und seine Tierwelt bekannt, aber er ist auch ein kulturelles und historisches Zentrum. Er beherbergt über 150 Kulturerbestätten und 130 Felskunststätten.
Dazu gehören archäologische Stätten aus der Steinzeit, die auf die Zeit vor dreißig- bis hunderttausend Jahren zurückgehen und Beweise für menschliche Besiedlung liefern.
»Der Krüger-Nationalpark ist das Fenster, durch das die Welt einen Blick in die Seele Afrikas werfen kann.«
Natur und Tierwelt
Der Krügerpark wird von sechs Hauptflüssen und ihren Nebenflüssen ständig mit Wasser versorgt. Diese Wasserwege sind wichtig für den Erhalt der Wildtiere und der natürlichen Lebensräume im Park. Der Park umfasst sechs Ökosysteme - Baobab Sandveld, Lebombo Knobthorn-Marula Bushveld, gemischtes Akaziendickicht, Combretum-Silberblatt, Waldland auf Granit und Flusswald. Neben wimmelnden Herden größerer Wildtierarten gibt es auch unzählige andere Tierarten. Dazu gehören Mistkäfer, Termiten, Spinnen, Schlangen und die Vögel, die sich von ihnen ernähren.

Fauna
Die unglaubliche Artenvielfalt im Krüger ist einer der Hauptgründe dafür, dass er zu den besten Safaris in Afrika zählt. Die Big 5 sind seit den frühen 1900er Jahren bekannt, als sie als die gefährlichsten zu jagenden Tiere anerkannt wurden. Doch neben diesen berühmten Wildtier-Ikonen gibt es im Park noch über 140 andere Säugetierarten. Damit beherbergt er mehr große Säugetierarten als jedes andere afrikanische Wildreservat. Außerdem gibt es hier 116 Reptilienarten, 34 Amphibienarten, über 500 verschiedene Vogelarten und 49 Fischarten. Der Park hat ein Netzwerk von Webcams eingerichtet, um die Tiere zu beobachten und Online-Safari-Erlebnisse zu ermöglichen.
Neben den Big 5 ist der Krügerpark auch ein hervorragender Ort für die Vogelbeobachtung (LINK?), denn hier gibt es die "Big 6 der Vögel". Diese Arten gehören zu den faszinierendsten und gefährdetsten Vögeln des Parks. Lappengeier, Kampfadler, Sattelschnabelstörche, Kori-Trappen und die scheuen Pel's Fishing Owls sind nur einige der vielen Vogelarten, die hier leben. Eine der weniger bekannten Attraktionen des Parks sind die über 200 Schmetterlings- und Mottenarten. Besonders bemerkenswert sind die Mopane-Falter, die im nördlichen Teil des Parks vorkommen. Diese Würmer sind extrem nährstoffreich und gelten bei den Einheimischen als Delikatesse. Außerdem haben die Einheimischen vor kurzem damit begonnen, Mopane-Seide zu züchten, eine vielversprechende neue Industrie.

Flora
Die vielfältige Fauna des Parks bietet der außergewöhnlichen Tierwelt nachhaltige Lebensräume in Form von Nahrung, Schutz und Tarnung. Es gibt zwar sechs Ökosysteme im Krüger, aber vier Hauptregionen bieten den Tieren unterschiedliche Vegetation. Das zentrale Gebiet des Parks ist zum Beispiel hauptsächlich mit Süßgräsern und Laubbäumen bedeckt, die große Gruppen von Antilopen, Giraffen, Büffeln, Zebras und Gnus beherbergen. Das Beuteangebot in diesem Gebiet zieht natürlich auch Raubtiere an, darunter Löwen, Leoparden, Geparden und Hyänen.
Im äußersten Norden des Parks ist der Lebensraum eher subtropisch. Die üppige Vegetation ist jedoch von rot-rosa Sandsteinfelsen und großen Sandablagerungen durchsetzt, die von Flussströmungen gebildet wurden. Diese Region zieht Besucher an, die seltene Vögel, ungewöhnliche Froscharten, Fledermäuse und sogar nachtaktive Buschschweine sehen wollen. Samango-Äffchen, Natal-Rothasen und Gelbfleckenhyraxe leben ebenfalls in dieser Region.

Die Region nördlich des Oranje-Flusses ist halbtrocken und erhält nur sehr wenig Regen. Die Vegetation besteht hier hauptsächlich aus Mopane-Sträuchern. Aber auch Nyala, Bergfeigen, Tamboti und Apfelbäume gedeihen in diesem Gebiet dank der Flüsse, die sie versorgen. Außerdem bieten diese Wasserläufe Lebensraum für bis zu 60 % der Flusspferde im Park. Sie sind auch wichtige Wasserquellen für Elefanten, Büffel, Impalas, Kudus, Buschschweine und andere Tiere.
Hohe Berge und tiefe Täler prägen das südliche Gebiet des Parks, zwischen den Flüssen Crocodile und Sabie an der Grenze zu Mosambik. Hier findest du Bäume, die es in anderen Parkgebieten nicht gibt, darunter Kapkastanien, Korallenbäume und Lavendel-Fieberbeerbäume. Der Granit, der den größten Teil dieser Region bedeckt, sorgt für felsige Hügel, die "Koppies" genannt werden. Paviane, Rammler und Hyraxe sind häufige Bewohner dieser Felsen, während Leoparden, wenn auch selten, ebenfalls anzutreffen sind. Auch das stark bedrohte Breitmaulnashorn ist hier zu finden. Außerdem beherbergen die Wälder in dieser südlichen Region Giraffen, Büffel, Zebras, Elefanten und gelegentlich auch Geparden und Wildhunde.
»Der Krüger-Nationalpark beherbergt das einzige überlebensfähige Wildhunderudel Südafrikas und das stark bedrohte Nashorn.«
Naturschutz im Kruger Park
Seit seiner Gründung gehört der Schutz der Natur zu den Aufgaben des Krügerparks. Zu den dringlichsten Anliegen gehört der Schutz empfindlicher Lebensräume und gefährdeter Arten, insbesondere der Nashorn- und Elefantenwilderei. Zu diesem Zweck haben die Parkbehörden eine beeindruckende Menge an Ressourcen in die Bekämpfung der Wilderei gesteckt. Wilderer jagen diese Tiere für Fleisch, Körperteile oder für den illegalen Wildtierhandel. Die Parkbeamten vor Ort sind ein wichtiger Bestandteil im Kampf gegen die Wilderei. Diese phänomenalen Menschen verfolgen Wilderer oft die ganze Nacht hindurch und riskieren ihr Leben für den Schutz der Wildtiere.
Im Jahr 2013 hat der Park jedoch ein Programm ins Leben gerufen, das Hightech-Lösungen zur Eindämmung der Wilderei einsetzt. Zu diesen automatischen Systemen gehören Drohnen und Hubschrauber, die Wilderer aus der Luft aufspüren können. Der Park hat automatische Bewegungsmelder an den Grenzen eingeführt, um Wilderer aus den Nachbarländern abzuschrecken. Das Programm hat bisher einige Erfolge bei der Bekämpfung der Wilderei erzielt. Allerdings ist es ein ständiges Problem, dass die Wilderer manchmal selbst modernste Technik einsetzen.
Auch die Wasserverschmutzung durch giftige Abfälle aus den umliegenden Gemeinden oder landwirtschaftlichen Gebieten ist ein Problem im Krügerpark. Verschmutztes Wasser wirkt sich nachteilig auf die Tier- und Pflanzenwelt des Parks aus. Weitere Probleme mit der Umweltverschmutzung sind die Lichtquellen in den Rastlagern oder den umliegenden Städten. Außerdem stören unnatürliche Lichter die nächtliche Tierwelt und beeinträchtigen die natürlichen Jagdmuster der nächtlichen Raubtiere.
Eine weitere große Bedrohung für die Tiere und die langfristige Nachhaltigkeit des Krügerparks ist die mögliche Entwicklung großer Gemeinden in der Nähe der Parkgrenzen. Dennoch hat dieses beliebte und respektierte Wildtierschutzgebiet einen Platz in den Herzen Südafrikas und der ganzen Welt. Dank der kontinuierlichen Bemühungen und der Unterstützung engagierter Naturschützer, Naturliebhaber und Anti-Wilderer-Einheiten wird dieses außergewöhnliche Reservat hoffentlich noch jahrzehntelang seine Pracht bewahren.
Quellenverweise:
Daily Maverick
Siyabona Africa
Elon University
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