Die besten Stargazing-Spots im südlichen Afrika
Das südliche Afrika ist berühmt für seine faszinierende Tierwelt, sein kulturelles Erbe und seinen Reichtum an Bodenschätzen. Ende des 19. Jahrhunderts machten die Diamantenminen in Südafrika fast 100 % der weltweiten Diamantenproduktion aus. Doch Juwelen finden sich nicht nur in den Tiefen der südafrikanischen Erdkruste.
Afrika ist dünn besiedelt und wird vor allem von Ackerland und Wildtierreservaten dominiert. Das Ergebnis: ein eindrucksvoller klarer Nachthimmel, der zu den dunkelsten auf unserem Planeten gehört. In die riesige, mit funkelnden Juwelen besetzteSchwärze zu blicken und über die Geheimnisse des Universums zu sinnieren, empfinden viele als wahre Magie.
Wir leben in einer künstlichen Welt, in der Informationen auf Knopfdruck abgerufen werden können, in einer Welt, in der die eigene Vorstellungskraft kaum noch gefragt ist. Dem Mysterium Weltall auf die Spur zu gehen ist das optimale Mittel, sich von den globalen Umwälzungen freizumachen und eigenen Geist zu erquicken.
Warum sollte man Sterne im südlichen Afrika beobachten?
Touristen sind heute auf der Suche nach neuen, authentischen Erfahrungen, die über den klassischen Sightseeing-Urlaub hinausgehen – und der Himmel über dem südlichen Afrika erweist sich als ungenutzte Ressource. Astro-Tourismus und die Kunst der Sternenbeobachtung haben in letzter Zeit massiv an Popularität gewonnen und viele Reiseveranstalter und Lodges nehmen diese doch recht simple, aber eindrucksvolle Erfahrung in ihr Angebot auf.
Das südliche Afrika ist der Inbegriff für Wildnis, und das fast vollständige Abwesenheit von Lichtverschmutzung bietet die perfekte Voraussetzung für die Erkundung des Alls, begleitet vom Soundtrack der afrikanischen Nacht. Am Lagerfeuer sitzen, Geschichten der Sternenkunde lauschen, untermalt vom Brüllen eines umherstreifenden Löwen und dem Heulen einer hungrigenHyäne – unbezahlbar.
»Der klare Himmel des südlichen Afrikas bietet einen unvergleichlichen Blick auf die Sterne und macht es zu einem Paradies für Astronomen und Sterngucker gleichermaßen.«
Wann ist die beste Zeit für eine Sternenbeobachtung im südlichen Afrika?
Der Winter ist im südlichen Afrika die Zeit der Milchstraße, und am südlichen Himmel gibt es eine Fülle faszinierender Sternbilder und Objekte zu entdecken. Der Kern unserer Galaxie befindet sich hoch über uns, und der Mangel an Lichtverschmutzung offenbart seine reichen Sternenfelder und verworrenen Staubbahnen in erstaunlichen Details. Das Kreuz des Südens, Alpha Centauri, die Magellanschen Zwerggalaxien und der gewaltige Wolkenkomplex des Carina-Nebels sind nur einige der Highlights, nach denen Gäste auf einer Nachtsafari Ausschau halten sollten.
Im Folgenden haben wir die besten Tipps für Sternenbeobachtung im südlichen Afrika zusammengefasst:
#1 Cederberg Conservancy, Nordkap, Südafrika
Die Zederberge sind ein Landstrich an der Südwestküste Südafrikas. Das zerklüftete, bergige Gelände und die isolierte Lage bilden den idealen Ort, um das unendliche Sternenzelt zu genießen. Hier gibt es verschiedene Arten von Unterkünften, vom Campingplatz bis zur Luxus-Lodge, die sich alle dem Ethos der Wildnis verpflichten und oftmals Aktivitäten zur Sternenbeobachtung für ihre Gäste anbieten. Wer es ganz genau wissen will, sollte dem Cederberg Observatory einen Besuch abstatten. Dieses veranstaltet regelmäßig Stargazing-Abende und verfügt über verschiedene Teleskope, die einen unglaublichen Blick auf den Kosmos ermöglichen.
#2 Sutherland und die Karoo, Südafrika
Die Karoo liegt einige 100 km landeinwärts von Kapstadt. Über ihr thront einer der dunkelsten und klarsten Himmel Südafrikas. Aufgrund der geografischen Lage und des damit verbundenen Klimas bleibt der Himmel die meiste Zeit des Jahres klar, und strenge Vorschriften sorgen dafür, dass es keine Lichtverschmutzung gibt. Die kalten, trockenen Winter bieten die perfekten Bedingungen, um den Nachthimmel zu bewundern und im Bild festzuhalten. Diese Bedingungen haben die Aufmerksamkeit der Regierung und der internationalen astronomischen Gemeinschaft auf sich gezogen, und es gibt verschiedene Forschungseinrichtungen in diesem Gebiet.
Das South African Large Telescope (SALT), das mit einem Durchmesser von 10 m den größten Einzelspiegel aller Teleskope der südlichen Hemisphäre hat, befindet sich in Sutherland und bietet Führungen durch seine Einrichtungen an. Sein Erfolg hat viele kleine Unternehmen in der Umgebung hervorgebracht, und Sutherland ist zu einem Zentrum für alles, was mit Astronomie in Verbindung steht, geworden. Einige 100 km weiter, in Canarvon, befindet sich das Square Kilometre Array (SKA), eine Reihe von Radioteleskopen, die schon bald mit Teleskopen in Australien verbunden werden sollen, um noch tiefer in die scheinbar endlose Weite des Weltraums zu blicken.
#3 Krüger Nationalpark, Südafrika
Der Krüger Nationalpark und seine angrenzenden privaten Reservate sind ein wahres Mekka für Wildtier- und Fototouristen. Das Angebot an Unterkünften ist riesig und reicht von Campingplätzen über rustikale Buschcamps bis hin zu luxuriösen Lodges. Dank der Schutzgebiete ist die Lichtverschmutzung minimal und die unzähligen Sterne leuchten wie Juwelen auf schwarzem Satin. Aufgrund der Ausweitung des Tourismus muss man jedoch in den abgelegenen Norden des Parks reisen, um den dunkelsten Himmel zu finden. Hier wartet die wahre Essenz des Krugers.
Spektakuläre nächtliche Landschaften mit hoch aufragenden Felsformationen und uralten Affenbrotbäumen sind an jeder Ecke zu finden, und den nächtlichen Sternenhimmel zu beobachten, während man in diese großartige Wildnis eintaucht, ist ein unvergleichliches Erlebnis.
#4 Kgalagadi Transfrontier Park, Südafrika und Botswana
Die Kgalagadi liegt an der Grenze zwischen Südafrika und Botswana und ist eines der abgelegensten Gebiete des Kontinents. Die karge Landschaft und die Wüstenumgebung bieten die ultimative Kulisse, über der sich die wahre Kunst der Sterne bewundern lässt. Dieser Himmel wird seit der Geburt der Menschheit beobachtet, und einige der frühesten Sterndeutungen der Buschleute ist noch erhalten.
Besondere Erwähnung verdient der !Ae!Hai Heritage Park, der 2019 von der Dark Sky Association die höchste Auszeichnung„International Dark Sky Sanctuary“ verliehen wurde. Es ist das einzige Gebiet dieser Art in Afrika und eines von nur 15 auf der Welt. Sternenbeobachtung in der Kalahari ist schlichtweg spektakulär.
#5 The Tuli Block, Botswana
Der Tuli Block ist ein Gebiet in Botswana, das zwischen den Grenzen zu den Nachbarländern Simbabwe und Südafrika liegt. Der Tuli-Fluss im Osten und der Limpopo im Süden bilden die Grenzen zwischen den Reservaten und den angrenzenden Ländern. Das Tuli-Gebiet umfasst das Mashatu-Wildreservat, das wegen der kolossalen Affenbrotbäume und der vielen Elefanten, die sich das fruchtbare Land teilen, auch als Land der Riesen bekannt ist. Das Gebiet ist ein Muss für Wildtierliebhaber, die hier regelmäßig Großwild und sogar Raubtiere wie Geparden und Wildhunde beobachten können.
Der Tuli Block ist eines der größten privaten Reservate des Kontinents, und deshalb sind die Regeln für die Fortbewegung nach Einbruch der Dunkelheit deutlich weniger streng. Nachtfahrten sind erlaubt, und das eröffnet eine unglaubliche Gelegenheit, den riesigen Sternenozean zu genießen, der das Land nach Sonnenuntergang umhüllt.
Die Geheimnisse des botswanischen Sternenhimmels zu erforschen, wird durch die weit verbreitete Kulturgeschichte der Region noch unvergesslicher. Tuli war eine der letzten Hochburgen des San-Volkes und ihre Felszeichnungen sind zahlreich. Auf den Spuren unserer Vorfahren zu wandeln und unsere Augen auf denselben Himmel zu richten, der über ihren nächtlichen Unternehmungen wachte, ist eine wahrlich eindrucksvolle Erfahrung.
#6 Makgadikgadi-Pans-Nationalpark, Botswana
Der Makgadikgadi-Pans-Nationalpark liegt zwischen der Kalahari im Süden und dem weltberühmten Okavango Delta im Norden. Das Wahrzeichen des Parks sind die riesigen Salzpfannen, die die Landschaft dominieren. Einst ein immenses Binnenmeer, ist dieses Gebiet seit langem ausgetrocknet, und die zurückgelassenen Salzablagerungen prägen nun die Region. In den trockenen Wintermonaten ist das Gebiet eine weiße Einöde, die so groß ist, dass man sogar die Erdkrümmung erkennen kann. Doch im Winter bringt das tropische Klima Regen und damit unzählige Tiere und Vögel, die sich in dieser vorübergehenden Salzwasseroase einfinden.
Das völlige Fehlen menschlicher Eingriffe macht das Makgadikgadi-Gebiet zu einem idealen Stargazing-Spot. Hier wird ein fast ungebrochener 180°-Blick auf die einhüllende Dunkelheit geboten, und der trockene, rissige Boden der Pfannen begeistert mitdramatischen Texturen, die jeder angehende Fotograf nutzen kann.
Diese Liste ist keineswegs vollständig! Mit Ausnahme einiger weniger großer Bevölkerungszentren ist der größte Teil des südlichen Afrikas von einem der dunkelsten Himmel der Welt umgeben und bietet unzählige Möglichkeiten für astrotouristische Aktivitäten. Wegen seines Reichtums an Bodenschätzen ist dieses Gebiet immerzu von der Ausbeutung seiner Ressourcenbedroht, und die Unantastbarkeit und der Schutz seiner Umwelt sind von größter Bedeutung.
#7 Sossusvlei und das NamibRand-Naturreservat, Namibia
Namibia ist vielleicht das unberührteste und schönste Land der Welt. Atemberaubende Ausblicke, endlose Sandwüsten und zerklüftete Felsen versetzen die Besucher in eine andere Welt, eine Welt, die normalerweise Märchen und der grenzenlosen Fantasie von Kindern vorbehalten ist.
Das NamibRand-Naturreservat ist von der Dark Sky Association als NamibRand International Dark Sky Reserve als Lichtschutzgebiet ausgewiesen und umfasst auch die weltberühmte Sossusvlei-Region. Hier dominieren hoch aufragende, leuchtend orange- und rosafarbene Sanddünen den Horizont über Kilometer in alle Richtungen. Besucher dieses Gebiets werden die Behauptung, dass es mehr Sterne am Himmel als Sandkörner auf der Erde geben soll, ganz gewiss nachvollziehen können!
#8 Damaraland, Namibia
Eine Reise ins Damaraland ist nichts für unerfahrene Reisende. Doch eines ist sicher: Hier wartet echtes Abenteuer! Das im Nordwesten des Landes gelegene Damaraland ist ein Land, das die Zeit vergessen hat. Seine endlosen Steinwüsten und statuenhaften Türme aus zerklüfteten Felsen bilden eine Landschaft, die eher an einen fremden Planeten als an unsere eigene Erde erinnert. Es ist der Inbegriff der Wildnis, und die Nächte gehören zu den schwärzesten der Welt.
Das völlige Fehlen von Lichtverschmutzung sorgt für einen Bortle-1-Himmel, den dunkelsten Himmel überhaupt, und in Verbindung mit dem scheinbar endlosen Horizont sind die Aussichten einfach atemberaubend. Es gibt eine Reihe von Luxus-Camps inmitten der Einsamkeit –aber die beste Art, das Damaraland zu erleben, ist ein Aufenthalt abseits jeglicher Zivilisation. Hier draußen zu schlafen, unter dem umwerfenden Sternenhimmel und umgeben von der Wärme des Lagerfeuers, ist einer der schönsten Momente, die man erleben kann.
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