Dorf Mato Riba

Unser Partner Biflores

Unser Partner: Biflores

Die Biodiversity Conservation Association – Biflores wurde 2016 von lokalen Bürgern gegründet und begann ihre Arbeit mit dem Schutz der Unechten Karettschildkröte (Caretta caretta) auf Brava und den benachbarten Ilhéus de Romba.

Im Laufe der Zeit und durch Partnerschaften mit nationalen und internationalen Organisationen erweiterten sie ihre Perspektive hin zu einem ganzheitlichen Ansatz, der terrestrischen und marinen Naturschutz mit nachhaltiger ländlicher Entwicklung verbindet.

Ihr Fokus liegt darauf, Resilienz für menschliche wie nicht-menschliche Gemeinschaften zu fördern – darunter bedrohte endemische Pflanzen und Bäume sowie die marine Artenvielfalt auf Brava.

Sie setzen sich für ein nachhaltiges Management der natürlichen Ressourcen ein, das allen zugutekommt und Harmonie zwischen Mensch und Natur fördert – gerade angesichts der Herausforderungen des Klimawandels.

Heute besteht Biflores aus einem vielfältigen, interdisziplinären Team, das sich dem Schutz der Biodiversität durch lokale Entwicklung und Nachhaltigkeit verschrieben hat.

Biflores verbindet lokales Wissen mit dem globalen wissenschaftlichen Engagement, um Bravas einzigartige, bedrohte endemische Arten zu bewahren.

Steckbrief von Biflores

  • Name: Biflores
  • Gründungsjahr: 2016
  • Hauptsitz: Brava, Kap Verde
  • Regionen: Afrika
  • Schwerpunkte: Tierschutz, Menschenrechte, Naturschutz, Bildung
  • Sprachen: Englisch, Französisch, Portugiesisch
  • Zertifizierungsstatus: Gemeinnützig
  • Instragram Biflores
  • Mitglied bei: African Biodiversity Conservation Alliance, TAOLA + Netzwerk der Biodiversitäts-NGOs in Kap Verde

Was ist die Mission von Biflores und welche Projekte werden aktuell entwickelt?

Mission:

Biflores setzt sich für gemeinschaftsgetragene Naturschutzinitiativen ein, die eine nachhaltige Bewahrung des natur-kulturellen Erbes von Brava fördern.

Ihre Mission ist es, lokale Gemeinschaften zu befähigen, selbst zu Hütern ihrer Umwelt zu werden, indem sie:

  • Gemeinsam zum Schutz und zur Erhaltung von Bravas einzigartiger Biodiversität und Ökosysteme beitragen.
  • Das Bewusstsein in den Gemeinden für die Bedeutung von Naturschutz und nachhaltigem Leben stärken.
  • Partizipative Ansätze im Ressourcenmanagement fördern, die traditionelles Wissen und kulturelle Werte respektieren.
  • Forschungs- und Monitoringprogramme unterstützen, um Umweltprobleme auf Brava besser zu verstehen und anzugehen.
  • Sich für politische Maßnahmen und Praktiken einsetzen, die das langfristige Wohlergehen von Mensch und Natur in den Vordergrund stellen.

Mit ihrem Engagement für gemeinschaftsorientierten Naturschutz streben sie eine Zukunft an, in der Bravas Naturlandschaften gedeihen und die Gemeinschaften im Einklang mit der Natur aufblühen. Gemeinsam glauben sie an die Kraft kollektiven Handelns, um unsere wertvolle Umwelt für kommende Generationen zu bewahren.

Erfahre mehr über die Projekte von Biflores!

Lantiso

Vision:

Biflores stellt sich ein Brava vor, in dem Menschen, Land und Meer im Einklang gedeihen. Ihre Arbeit stärkt widerstandsfähige terrestrische und marine Ökosysteme – von wiederhergestellten, produktiven Agroforsten über vielfältige marine Biodiversität bis hin zu nachhaltiger Fischerei.

Durch die Verbindung von lokalem ökologischem Wissen, kulturellem Erbe und Gemeindestärkung fördern sie Lebensgrundlagen, die mit dem Naturschutz harmonieren – sodass Biodiversität blüht und menschliche Gemeinschaften prosperieren.

Diese Vision wollen sie mit Modellen verwirklichen, die nachhaltig, inklusiv und tief in den Landschaften und Gemeinschaften von Kap Verde verwurzelt sind. Ihre Projekte sind daher:

  • Kleinmaßstäbig, gemeinschaftsbasiert und ökologisch fundiert.
  • Verankert in kultureller Identität, Solidarität und lokaler Selbstbestimmung.
  • Fokussiert auf praktische, kontextspezifische Lösungen, die Biodiversitätsschutz und menschliches Wohlergehen in Balance bringen.

Mehr über aktuelle Projekte erfährst Du auf ihrer Website: Terrestrial Conservation – Biflores

»Es sind unsere Bewohner, die die Zukunft garantieren und die Gewissheit unseres Sieges.«
- Amilcar Cabral, panafrikanischer Guide

Wie beeinflusst die Isolation Bravas die Arbeit von Biflores?

Brava ist eine Schatzkiste für terrestrische und marine Biodiversität. Die traditionellen Agrarlandschaften beherbergen zahlreiche bedrohte endemische Arten – von Pflanzen über Insekten und Reptilien bis hin zu Vögeln. Auch die Gewässer sind reich an Meeresleben (obwohl die Populationsdichte gering ist).

Die Isolation der Insel – besonders in Bezug auf Transport, Gesundheitsversorgung, Zugang zu Wasser und sinnvolle Arbeitsplätze – verbunden mit den gravierenden Folgen des Klimawandels (Dürre, Sturzfluten, Erdrutsche, Bodenerosion usw.), führt jedoch zu einer Landflucht.

In den stark veränderten Ökosystemen Kap Verdes – und besonders in Brava – braucht die Natur den Menschen, um zu überleben und zu gedeihen. Habitat-Management, einschließlich der Wiederbewaldung mit bedrohten Pflanzenarten wie dem mächtigen Drachenbaum (Dracaena caboverdeana), dem Eisenholzbaum (Sideroxylon marginatum), der Kapverdischen Dattelpalme (Phoenix atlantica) und vielen anderen gefährdeten endemischen Arten, erfordert die Entfernung invasiver Arten, Pflanzenanzucht, Pflanzungen und Nachsorge.

Große Hindernisse sind fehlende finanzielle Mittel für den Naturschutz, ein Mangel an Arbeitskräften sowie schwieriger Zugang zu Informationen, Technologien und Materialien für Naturschutzmaßnahmen.

Mitarbeiter entfernen Lantana aus dem Gebiet

Welche wichtigsten Erfolge konnte Biflores bisher erzielen?

Zu den zentralen Erfolgen von Biflores in den letzten Jahren zählen:

Entwicklung eines nachhaltigen Weidemanagementplans gemeinsam mit Viehzüchtern und lokalen Institutionen:

Unkontrollierte Weidehaltung wurde als Hauptbedrohung für das Überleben der bedrohten Flora der Insel erkannt. Der gemeinschaftlich erarbeitete Plan bietet eine Roadmap für den Übergang von freier Weidehaltung zu nachhaltiger, kontrollierter, halbindensiver Weidewirtschaft.

Erfolgreiche Nutzung von Wolkenfeuchtigkeit als Wasserquelle:

Brava leidet unter chronischem Wassermangel. 2023 startete Biflores ein Pilotprojekt zur Wolkenwasser-Ernte, um atmosphärische Feuchtigkeit zu kondensieren und die Wasserverfügbarkeit für ökologische Restaurierung und nachhaltige Weidewirtschaft zu erhöhen.

Die installierten Systeme liefern je nach Wetterbedingungen 600–1500 Liter Wasser. Dieses wird sowohl für die Anzucht endemischer Pflanzen in Gemeindebaumschulen genutzt als auch Viehzüchtern zur Verfügung gestellt, um nachhaltige Weidehaltung zu fördern.

Management und Nutzung invasiver Arten:

Eingeschleppte Pflanzen wie Lantana camaraFurcraea foetida und Prosopis juliflora haben sich invasiv verbreitet. Das Programm zum Umgang mit invasiven Arten bildet lokale Jugendliche in effizienten Methoden der Entfernung aus und verwandelt das Material in handwerkliche und nützliche Produkte – darunter Möbel, Dekoartikel, Mückenschutz und organischen Dünger.

In-situ-Schutz endemischer Flora:

Das Team hat Vorkommen bedrohter endemischer Pflanzen kartiert und setzt konkrete Schutzmaßnahmen um, um ihre Bestände zu stabilisieren und wachsen zu lassen.

All ihre Arbeit ist gemeinschaftlich getragen und gesteuert – von der Planung bis zur Umsetzung. Sie sprechen mit den lokalen Gemeinschaften, um deren Wünsche zu verstehen, und mit der internationalen Wissenschaft, um Lösungen für die globalen Krisen zu finden.

Die Finanzierung erfolgt über nationale und internationale Fördergelder, während die Gemeinden selbst in das Projektmanagement eingebunden werden, um Naturschutz- und Entwicklungsziele gleichzeitig zu erreichen.

»Doch alle wirklich wichtigen Innovationen und Veränderungen beginnen normalerweise bei winzigen Minderheiten von Menschen, die ihre kreative Freiheit nutzen.«

Wie arbeitet Biflores mit der lokalen und internationalen Gemeinschaft zusammen?

Der Kern von Biflores wird von Umweltbürgern aus verschiedenen Gemeinden Bravas gebildet. Ihr Ziel ist es, lokales traditionelles ökologisches Wissen mit dem globalen wissenschaftlichen Engagement zum Schutz der Biodiversität zu verbinden. Aufgrund logistischer Schwierigkeiten hat die Wissenschaft bislang wenig Aufmerksamkeit auf die terrestrische und marine Biodiversität Bravas gerichtet. Das traditionelle Wissen vor Ort ist daher eine äußerst wichtige Informationsquelle.

Doch durch Abwanderung und veränderte Interessen der Jugend geht dieses Wissen zunehmend verloren. Zudem entstand es über Generationen hinweg in einem Klimasystem, das sich deutlich vom heutigen unterscheidet.

Deshalb ist es entscheidend, die Brücke zwischen traditionellem Wissen und der internationalen Wissenschaft zu schlagen. Biflores hat technische, organisatorische und finanzielle Partnerschaften mit internationalen Organisationen aufgebaut, darunter den Critical Ecosystem Partnership Fund, SMILO – Small Islands Organization, GESPLAN Gran Canaria und das Conservatoire Botanique Nationale de Brest.

Partnerschaften sind für das Erreichen ihrer Ziele essenziell – besonders dann, wenn die Partner aufmerksam den lokalen Stimmen zuhören, vor Ort sind und die Besonderheiten und Herausforderungen des einzigartigen Kontexts verstehen wollen.

Mitarbeiter versucht, defekte Geräte zu reparieren

Inwiefern trägt Biflores zur Wahrnehmung von Kap Verde bei?

Tatsächlich wird ein Großteil des Wissens und der Narrative über Kap Verde von außen geprägt. Die kapverdische Diaspora ist größer als die Bevölkerung im Land selbst.

Zudem wird vieles auf Portugiesisch oder in akademisch akzeptierten Sprachen wie Englisch oder Französisch veröffentlicht, nicht aber in der Alltagssprache Kriolu Kabuverdianu. Das erschwert häufig die Einbindung der lokalen Bevölkerung in die Narrativbildung.

Biflores möchte die Wahrnehmung erweitern, indem sie echte Erfahrungen im kapverdischen Landleben ermöglicht. Menschen, die bereit sind, die Transporthürden auf sich zu nehmen, um nach Brava zu kommen, sind meist sehr interessiert an der besonderen Geschichte der Insel und ihrer engen Verbindung von Natur und Kultur. Sie laden Besucher dazu ein, die Unterschiede zu ihrem Alltag zu akzeptieren und sich so weit wie möglich auf die lokale Lebensweise einzulassen.

Die Menschen auf Brava sind offen dafür, auf Englisch zu kommunizieren, und bringen Gästen gerne etwas Kriolu bei, damit sie sich verständigen können. Zudem teilen sie bereitwillig alles – von Informationen über Mahlzeiten bis hin zu einem Glas „Djabi“, dem lokalen Rum.

Es gibt keinen besseren Weg, die Region und ihre Menschen kennenzulernen, als durch direkten Austausch. Biflores ermöglicht dies im Büro der Organisation ebenso wie bei Besuchen vor Ort – etwa bei Käseverkostungen, offenen Gesprächsrunden oder musikalischen Abenden.

Was sind die größten Ziele von Biflores für das nächste Jahrzehnt?

Die wichtigsten Ziele bestehen darin, erfolgreiche Pilotprojekte auszuweiten und so die fragile Ökologie Bravas langfristig wiederherzustellen. Dazu wollen sie:

  • Die Populationen bedrohter endemischer Pflanzen und Vegetation deutlich erhöhen.
  • Gemeinsam mit den Gemeinden und Institutionen den Übergang von freier Weidehaltung zu nachhaltiger Weidewirtschaft vollziehen.
  • Invasive Arten aus ökologisch sensiblen Gebieten entfernen und durch agroforstliche und einkommenssichernde Ansätze ersetzen.
  • Die Wasserverfügbarkeit in höheren Lagen durch den Ausbau der Wolkenwasser-Ernte steigern.
  • Fischergemeinschaften mit Aquakultur-Pilotprojekten unterstützen.
  • Die organisatorische und finanzielle Kapazität ihres Teams weiter ausbauen.

Welche Herausforderungen stehen Biflores in seiner Arbeit bevor?

Zu den größten Herausforderungen zählen:

  • Abwanderung und Mangel an Arbeitskräften.
  • Begrenzter Zugang zu Informationen, Technologien und Maschinen.
  • Die Isolation durch fehlende regelmäßige Transportmöglichkeiten.
  • Eingeschränkte Möglichkeiten für flexible Finanzierungen zur Organisationsentwicklung.

Reisende können unterstützen, indem sie das Risiko auf sich nehmen, Brava zu besuchen. Auch wenn die Fährverbindungen unzuverlässig sind: Wenn Du es auf die Insel schaffst, wirst Du reich belohnt.

Unterstützung lokaler Unternehmen und Initiativen kann wertvolle Ressourcen an Hoffnung und Motivation liefern, die dringend gebraucht werden, um die Mission von Biflores weiterzutragen. Auch der Austausch von Wissen ist ein wertvoller Beitrag, um die Arbeit von Biflores voranzubringen.

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