Die Legende der Mondberge
Der Nil ist einer der größten und berühmtesten Flüsse der Erde. Und der zweitgrößte nach dem Amazonas…oder doch nicht? Hinter dem Nil und seiner Quelle verbirgt sich ein großes Geheimnis, das einige der größten Zivilisationen der Welt auf den Plan gerufen hat. Ptolemäus, der griechische Geograf der Antike, dachte über die Quelle nach und schrieb über die sagenumwobenen Mondberge, aber das Innere war zu weit entfernt, um es zu erreichen. Gerüchte über schneebedeckte Berge haben die Menschen jahrhundertelang verwirrt, doch stellen sie tatsächlich die sagenumwobene Quelle des Nils dar?
Johannes Rebmann und Johann Ludwig Krapf
Die zwei deutschen Missionare und Entdecker, Johannes Rebmann (1820-1876) und Johann Ludwig Krapf (1810-1885), gründeten im Jahr 1844 in der Nähe von Mombasa im heutigen Kenia eine Missionsstation. Rebmann war der erste europäische Entdecker, der in das Innere Ostafrikas vordrang und 1848 als Erster auf die schneebedeckten Gipfel des Kilimandscharo und des Mount Kenya schaute. Diese beiden Berge sind freistehend und die höchsten Gipfel Afrikas. Anschließend überquerte Krapf den Tana-Fluss und ließ die Europäer zum ersten Mal das Rift Valley erblicken.

Blick auf den Berg Kituyi und Kere-Nya
Als die unerschrockenen Missionare weiter nach Westen und damit tiefer in das Herz des großen Kontinents vordrangen, stießen sie auf die ausgedehnte Bergkette des äquatorialen Afrikas. Dies war das Mondgebirge, im Volksmund als „Ruwenzori“ bekannt. Sie waren die ersten, die den Berg Kituyi und die Gebirgskette entdeckten, die den Einheimischen als „Kere-Nya“ bekannt war, woraus sich später der Name „Ke-nya“ ableiten sollte.
Einzigartige Ruwenzori-Wildnis
Die Ruwenzori-Bergkette, wie sie heute noch genannt wird, liegt zwischen der Grenze des heutigen Uganda und der Demokratischen Republik Kongo. Aufgrund des einzigartigen Lebensraums und der Tierwelt an den Berghängen wurde das Gebirge 2006 zum Weltnaturerbe erklärt und besteht aus einigen gut geschützten Gebieten, wie dem Ruwenzori Nationalpark in Uganda, dem Volcanoes Nationalpark in Ruanda und dem Virunga Nationalpark im Kongo.
Lebensraum des Berggorillas
Das Highlight hier ist natürlich der vom Aussterben bedrohte Berggorilla, und die Ruwenzoris sind der einzige Ort auf der Welt, an dem er vorkommt. Sie sind sozusagen der Ausgangspunkt für den Schutz eines der bekanntesten Säugetiere der Welt. Politische und soziale Unruhen erschüttern die Region jedoch seit Jahrzehnten wiederholt.

Das Rätsel um die Quelle des Nils
Zurück zum Trail im Jahr 1848.
Das Erste, was die Missionare nach Europa zurückmeldeten, war die Anwesenheit von schneebedeckten Berge am Äquator in Afrika! Wenn man zu dieser Zeit in Europa lebte, stieß dies verständlicherweise auf...wie konnte das sein? Rebmann und Krapf wurden kaum beachtet und als seriöse Entdecker kritisiert, bis eine dritte Expedition unter der Leitung von Klaus van der Decken in den 1860er Jahren ihre Geschichte bestätigte.
Die Welt wurde hellhörig, und bald begann das Zeitalter der Victoria-Entdecker. Berühmte Namen wie Burton, Speke, Grant, Stanley und sogar David Livingstone tauchten in der Region auf, um das Rätsel der Nilquelle zu lösen. Krapf und Rebmann waren die unbesungenen Pfadfinder, und ihre Entdeckungen der Berge und großen Seen der Region sorgten für mehr Faszination als je zuvor.
Geheimnisvolle Region der Großen Seen in Ostafrika
Die unglückselige Burton- und Speke-Expedition von 1875 sollte die großen Seen Tanganjika und Victoria dokumentieren, was jedoch nur weiter zu Verwirrung führte. Welcher See war es? Henry Stanley konnte keine Beweise für das Lob liefern, und selbst David Livingstone lag falsch. Die große Debatte tobte über Generationen und lenkte die Aufmerksamkeit auf die Region der Großen Seen in Ostafrika. Dank moderner Erforschung und Technologie kann man heute genauer sagen, wo die Quelle tatsächlich liegt, und das ist eine Geschichte für sich.
Die eigentliche Quelle des Großen Flusses
Der Große Fluss hat zwei Nebenflüsse, den Weißen Nil und den Blauen Nil. Der Blaue entspringt im Hochland von Äthiopien, doch der Weiße Nil ist etwas interessanter. Man nimmt an, dass eine Reihe von Nebenflüssen in den Ruwenzori-Bergen in Burundi den Anfang bilden und schließlich in den Viktoriasee münden. Das Wasser des Viktoriasees fließt in den Albertsee, aus dem der Weiße Nil entspringt.
Um es noch ein wenig komplizierter zu machen, gibt es einen Zufluss zum Albertsee, den Semeliki-Fluss, der mehr Wasser führt als der Viktoriasee. Seine Quelle liegt in der Demokratischen Republik Kongo. Es scheint also, dass das Rätsel des Nils noch immer offen ist.
Gibt es in Afrika den längsten Fluss der Welt?
Eine der reizvollsten naturgeschichtlichen Sagen, wie auch die Länge des Nils selbst, ist noch immer weitgehend ungeklärt. Hat Afrika nun den längsten Fluss der Welt oder nicht? Wenn das Semeliki-Flusssystem als Quelle des Nils betrachtet wird, dann ist der Fluss der längste der Welt. Die Diskussion hält an...
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