Der Andenflamingo
Der Andenflamingo ist die seltenste Flamingoart der Welt mit einer weltweiten Population von weniger als 35.000 Exemplaren. Er ist in den Feuchtgebieten der hohen Anden in Südamerika beheimatet, zusammen mit zwei anderen eng verwandten Arten, dem James-Flamingo und dem Chilenischen Flamingo.
Erkennbar an seinem blassrosa Gefieder und seiner schlanken Statur, bewohnt er doch einige der extremsten Umgebungen der Erde. Diese Flamingoart ist in den hochgelegenen Feuchtgebieten der Anden beheimatet und gedeiht zusammen mit seinen nahen Verwandten, dem James- und dem Chilenischen Flamingo.
Trotz ihrer atemberaubenden Schönheit steht der Andenflamingo aufgrund des Verlusts seines Lebensraums und der Störungen durch den Menschen vor großen Herausforderungen. Da sich die weltweite Population auf weniger als 35 000 Exemplare beläuft, ist es wichtig, diese prächtigen Vögel zu verstehen und zu schützen, da dies für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in diesem empfindlichen Ökosystem der Anden, das sie zu Hause haben, entscheidend ist.
Steckbrief: Anden Flamingo
- Gebräuchlicher Name: Andenflamingo
- Wissenschaftlicher name: Phoenicoparrus andinus
- Bestellen: Phoenicopteriformes (Wat-/Wasservögel)
- Familie: Phoenicopteridae
- Merkmale: Blassrosa Körper mit hellen Oberkörper und einem satten rötlich-rosa Hals. Auffälliges schwarzes Dreieck am Bürzel. Lange gelbe Beine und 3 Zehen. Schwarzer Schnabel mit hellgelbem Bereich in der Nähe des Schädels und tiefem Unterkiefer im Vergleich zu anderen Flamingoarten.b
- Größe: Sie werden zwischen 1 m und 1,4 m groß und haben eine Flügelspannweite von 1,4m bis 1,6 m.
- Gewicht: Bis zu 4 Kilogramm
- Gefährdungsstatus: Gefährdet
- Lebenserwartung: Ca. 20 bis 30 Jahre, einige Exemplare haben in Gefangenschaft bis zu 50 Jahre erreicht.
- Herkunft: Andengebirge in Südamerika
- Lebensraum: Feuchtgebiete und Salzseen im Hochland der Anden in Südamerika.
- Verbreitung: Verbreitet vom südlichen Peru bis zum nordwestlichen Argentinien und nördlichen Chile mit einer kleinen Brutpopulation im äußersten Südwesten Boliviens.
- Ernährung: Filtrierer, die sich von Fischen, wirbellosen Tieren, Gefäßpflanzen und mikroskopisch kleinen Algen ernähren.
- Bedrohungen für das Überleben: Lebensraumverlust, Wasserverschmutzung, Tourismus und Wasseraufteilung durch Bergbau, Landwirtschaft und Urbanisierung.
Charakteristika - Wie sehen die Flamingos aus?
Der Name Flamingo leitet sich von dem alten spanischen oder portugiesischen Wort Flamengo ab, das sich auf die kräftigen rosa/roten Federn der Tiere bezieht. Es gibt weltweit sechs anerkannte Flamingoarten: den Großen und den Kleinen Flamingo, die in Afrika leben, den Amerikanischen Flamingo, der im Süden der USA, in Mittelamerika und im nördlichen Südamerika beheimatet ist, sowie den Andenflamingo, den James-Flamingo und den Chilenischen Flamingo, die alle im Hochland der Anden vorkommen.

Junge Flamingos werden grau geboren, aber wenn sie erwachsen sind, nehmen sie eine rosa Färbung an. Diese Färbung wird durch die Aufnahme von Carotinoiden (ein rotes Pigment) mit der Nahrung hervorgerufen. Andenflamingos sind blassrosa, haben aber am Kopf und am oberen Hals eine kräftigere Färbung. Außerdem haben sie ein kontrastreiches schwarzes Dreieck auf dem Hinterteil. Ihr Schnabel ist gelb mit einer schwarzen Spitze. Der große Unterkiefer ist ideal zum Aufnehmen von Nahrung und zum effizienten Filtern des Inhalts geeignet. Andenflamingos sind die einzigen Flamingos mit gelben Beinen.
Sie werden bis zu 1,4 Meter groß und man sieht sie oft auf nur einem Bein stehen. Dieses Verhalten ist noch nicht vollständig geklärt, aber die wahrscheinlichste Ursache ist die Wärmeregulierung. Durch die dünne Haut an den Beinen geht die Temperatur sowohl verloren als auch wird sie schnell aufgenommen, und der Flamingo reguliert dies möglicherweise durch die abwechselnde Exposition der Gliedmaßen.
Wo lebt der Andenflamingo?
Der bevorzugte Lebensraum
Wie der Name schon sagt, bevorzugt der Andenflamingo hoch gelegene Gebiete. Am häufigsten sind sie in Feuchtgebieten und Salzseen im Hochland zu finden. Während der strengen Wintermonate ziehen sie in wärmere Gewässer in niedrigeren Höhenlagen.
Ihr Verbreitungsgebiet
Andenflamingos sind in den Anden beheimatet und kommen vom südlichen Peru bis in den Nordwesten Argentiniens und den Norden Chiles vor. Sie gelten im Sommer und Winter als Höhenwanderer und können an einem Tag bis zu 700 km zurücklegen.

»Unter den Flamingos hat nur der Andenflamingo gelbe Beine und Füße.«
Fragen und Fakten
1. Wie viele Andenflamingos gibt es noch in freier Wildbahn?
Jüngste Zählungen schätzen den Bestand des Andenflamingos auf etwa 34.000 Tiere, Tendenz fallend. Nach Angaben der ICUN gilt der Andenflamingo als gefährdete Art.
2. Was fressen Andenflamingos?
Flamingos sind Filterfresser: Sie ernähren sich mit dem Kopf, der auf die Füße gerichtet ist, während sie durch das seichte Wasser waten und mit den Zehen den Schlamm aufwirbeln. Sie schaufeln Material in ihre höhlenartigen Schnäbel, die Reihen von winzigen Plättchen oder Lamellen enthalten, die das Material durchsieben und nur brauchbare Nahrung passieren lassen. Ihre Nahrung ist jedoch sehr vielfältig und reicht von Fischen über wirbellose Tiere, Pflanzen, Algen und Plankton. Ein großer Teil ihrer Nahrung, insbesondere Salinenkrebse, ist reich an roten Carotinoiden, die von der Leber aufgenommen und verarbeitet werden, was sich in der rosa Färbung des Gefieders der Flamingos zeigt.
Die Art, wie sie sich ernähren, indem sie durch das Wasser laufen und Material durchsieben, hat dazu geführt, dass sich ihre Schnäbel auf dem Kopf stehend entwickelt haben. In den meisten Fällen ist der untere Unterkiefer mit dem Schädel verschmolzen, aber bei Flamingos ist der obere fest und der untere Schnabel ist beweglich. Die kräftige Zunge pumpt Wasser durch den Schnabel ein und aus, und die Lamellen im Schnabel fangen alle Organismen aus der organischen Suppe auf. Die Zunge, die im alten Rom als Delikatesse galt, ist außerdem mit stacheligen Fortsätzen versehen, die dabei helfen, die Nahrung in den Schlund zu leiten.

3. Wie pflanzen sich Andeanflamingos fort?
Flamingos leben in großen Kolonien, vielleicht um sich vor Raubtieren zu schützen und die Partnerwahl zu erleichtern. Im Dezember und Januar erreicht die Brutzeit ihren Höhepunkt und die Vögel teilen sich in kleinere Gruppen auf, die sich gegenseitig zur Schau stellen, um eine Partnerin anzulocken. Die Darbietungen sind eine tänzerische Angelegenheit mit rhythmischen Bewegungen des Kopfes und der langen Hälse sowie mit Flügelschlägen.
Die Paarbindung dauert manchmal mehrere Jahre und die oben erwähnte Balz fördert das synchrone Nestbauverhalten des Schwarmes. Bei den Nestern handelt es sich um erhöhte, kegelförmige Strukturen, die die Eltern mit ihren Schnäbeln bauen, indem sie den Schlamm in die Spitzen schaben. Nach der Paarung wird ein einziges weißes Ei von der Größe einer großen Orange gelegt und ausgebrütet.
Die Jungtiere sind grau und werden von beiden Elternteilen mit Kropfmilch gefüttert. Die Kropfmilch wird von der oberen Magenschleimhaut produziert und ist reich an Fetten, Proteinen sowie roten und weißen Blutkörperchen. Diese Nahrung ist für die jungen Küken sehr wichtig. Sie werden 2 bis 3 Monate lang mit dieser Nahrung gefüttert. Erwachsene Flamingos verlieren in dieser Zeit oft ihre Färbung, da sie die Carotinoide aus der Nahrung nicht aufnehmen können.
Flamingo-Schlüpflinge neigen dazu, während ihrer Reifezeit Bruten mit mehreren Vögeln zu bilden. Diese Zusammenschlüsse tragen dazu bei, die Gefahr von Raubtieren zu verringern und bieten eine bessere Chance, das Erwachsenenalter zu erreichen. Die Geschlechtsreife wird im Alter zwischen 3 und 6 Jahren erreicht.
4. Wie kommunizieren die Andeanflamingos miteinander?
Wie bei den meisten Vögeln sind die primären Kommunikationsmethoden durch Laute und Augenkontakt. Während der Brutzeit entwickeln die männlichen Flamingos eine hellere Färbung, um ihren Status und ihre Fortpflanzungsfähigkeit zu verdeutlichen und sich den Weibchen zu zeigen.
Es ist nicht viel über die Besonderheiten der Flamingorufe bekannt, aber sie können die Form von Peps, Quacks und Honks annehmen.
5. Was sind die größten Bedrohungen für die Andeanflamingos?
Andenflamingos sind auf einen ganz bestimmten Lebensraum beschränkt und daher anfällig für Veränderungen in ihrem Ökosystem. Die Ausbreitung der Verstädterung und der Industrie, insbesondere des Bergbaus, stellen die größte Gefahr für sie dar.
Der Lebensraum des Flamingos ist reich an einer Borverbindung namens Borax, die kommerziell in Insektiziden und verschiedenen Haushaltsreinigungsmitteln verwendet wird. Der Bergbau hat diese Substanz zutage gefördert und damit die Boraxkonzentration in der Umgebung erhöht. Der Mensch ist dagegen immun, aber für wild lebende Tiere kann es selbst in geringen Dosen giftig sein. Der Einsatz schwerer Maschinen und andere Störungen durch den Menschen haben auch dazu geführt, dass Andenflamingos ihre Nistplätze aufgeben, was zu einem geringeren Reproduktionserfolg führt.
Die Wilderei von Flamingo-Eier ist zudem ein Problem für die Flamingos, wobei organisierte Kartelle die gemeinschaftlichen Nistplätze ausnutzen. Die Eier werden entnommen und nach Übersee exportiert. In anderen Fällen werden die Flamingos selbst gefangen und für den Markt für exotische Haustiere verkauft. Auch der Tourismus fordert seinen Tribut, da in der Nähe der Nistplätze Infrastrukturen gebaut werden, die diese sensiblen Gebiete verschmutzen und stören. Der immer größer werdende Einflussbereich des Menschen schneidet auch die Populationen ab, was zu einem genetischen Engpass führt und diese isolierten Gruppen viel anfälliger für lokale Wetteranomalien und andere Gefahren macht.
Leider ist nicht viel über den Andenflamingo bekannt und so konzentrieren sich die Schutzinitiativen hauptsächlich darauf, die örtliche Bevölkerung und Unternehmen darüber aufzuklären, wie sie diese einzigartige Art am wenigsten beeinträchtigen.
Warum der Andeanflamingo so bedeutend ist
In ihrer isolierten Gebirgsumgebung spielen Flamingos eine wichtige Rolle bei der Regulierung des organischen Gehalts in den Gewässern. Ihre Angewohnheit, beim Fressen den Boden mit den Füßen aufzurühren, trägt ebenfalls zur Sauerstoffanreicherung des Wassers bei und verhindert, dass sich Sedimente absetzen und Gase einschließen, die zu anoxischen Bedingungen führen könnten.
Quellenverweise:
Peru Aves
Center for Biological Diversity
Wikipedia - Andean Flamingo
Animalia
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